Siggi Hofer arbeitet mit Zeichnung, Malerei, Skulptur, Installation, Text und Kuratieren als künstlerische Praxis. Er setzt sich mit der Analyse gesellschaftlicher Prozesse und vermeintlicher Wirklichkeit in seinem Lebensumfeld auseinander und versucht so, neue Denkansätze zu entwickeln und fortwährend zu hinterfragen. Hofers oft bunte grafische Bildsprache, seine gemalten, auf einem Rastersystem besierende Piktogramme, ebenso wie seine gemalten Textbotschaften und seine parallel entstehenden literarischen Texte suggerieren unmittelbare Lesbarkeit, vor allem vor dem Hintergrund einer zunehmenden bildlastigen Kultur, die mehr und mehr auf die universelle Lesbarkeit von Zeichen setzt und Poesie in eine Nische drängt. Hofer erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den renommierten Msgr. Otto Mauer Preis und das Schindler-Stipendium in Los Angeles. 2022 zeigte er eine große immersive Installation im Hauptraum der Wiener Secession mit dem Titel Still Life.
„Schachteln werden gestapelt oder auf-gerissen. Produkte werden geschlichtet. Auserwählte weich gebettet. Ganz tief unten liegt die Erinnerung und wird ständig aufs Neue von anderen Delikatessen überlappt. Die Regel ist es, die schweren Sachen unten und die leichten oben zu platzieren, um die leichten nicht zu erdrücken. Immer die schöne Seite nach oben gedreht, denn die Etiketten sind dann les- und sichtbar, die Motive springen förmlich ins Auge und leuchten in den schönsten Farben.“*
*Aus dem vom Künstler verfassten Text gift basket zur gleichnamigen Ausstellung im Kunstverein Ve:sch 2021, wo zum ersten Mal auf MDF gemalte Pakete auf Transporthilfen drapiert und präsentiert wurden.