Estefanía Peñafiel Loaiza beschäftigt sich in ihren Arbeiten mit dem Spannungsfeld zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem, sowie Aneignung und Subversion. Sie arbeitet mit verschiedenen Sprachen und Medien, ausgehend von Veränderungen der eigenen geografischen Verortung, kontextualisiert sie Begriffe wie Territorium, Kartografie, Migration, Grenze, Erinnerung und Geschichte in ihrer künstlerischen Praxis.
In ihrer Serie "Un Air d’Accueil“ dokumentiert sie seit 2013 illegale Grenzübertritte. Dafür fotografierte die Künstlerin mit langer Belichtungszeit Videos von Überwachungskameras, die auf eine Leinwand projiziert wurden. Durch dieses Verfahren verschwinden die sich bewegenden Personen auf den Videos und machen nur noch Platz für melancholische Landschaften. Es handelt sich um Migrant*innen, die versuchen, Grenzen zu überqueren. Während die Videos darauf abzielen, die gefilmten Personen zu belasten, lässt die Künstlerin diese Körper zugunsten von geisterhaften Präsenzen verschwinden und gibt den Migrant*innen den Schutz der Anonymität zurück.