Herbert De Colle bewegt sich souverän durch die Zeichen- und Bildwelten der letzten Dekaden, doch nie nostalgisch – höchstens mit einer präzis abgewogenen Dosis Sehnsucht, die allen vertraut ist, die die romantisierten Höhepunkte der jüngeren Pop- und Jugendkulturgeschichte nur aus zeitlichem und räumlichem Abstand verfolgen konnten. Als ein im Jahr 1978 geborener Künstler verfügt De Colle über Bilder, Stile und Referenzen, die bereits historisch waren als er sie für sich entdeckte. Er agiert mit dem zwiespältigen Wissen derer, die zwar erlebt haben, wie aus „Imagine“ eine Computerwerbung wurde, sich aber dennoch daran erinnern, welche Inspiration diese Zeilen auch Jahre danach für das persönliche Leben darstellen konnten. Als Jugendlicher im ausgehenden 20. Jahrhundert ließ sich De Colle von der Vergangenheit inspirieren. Als konzeptueller Künstler des frühen 21. Jahrhunderts verwendet er diese Referenzen als Ausgangsmaterial zur Produktion seiner eigenen Zeit. Herbert De Colle studierte an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Lebt und arbeitet in Wien.
Emotion, eine Serie von relativ flachen, scheibenförmigen Papiermaché- Objekten in standardisierter Form, Farbpalette und Größe. Ihnen gemeinsam ist die Wiedererkennbarkeit als jenes Kreissymbol mit zwei Punkten und einem Bogen darunter, das seit seiner Erfindung durch den amerikanischen Grafikdesigner Harvey Ball 1963 zum universell les- und einsetzbaren Kommunikationstool geworden ist.