Claire Fontaine wurde 2004 in Paris gegründet und ist derzeit in Palermo ansässig. Als „kollektive Künstlerin“ hat Claire Fontaine sich den Namen einer beliebten französischen Notizbuchmarke zu eigen gemacht hat, um sowohl die Krise der Autorschaft als auch neue Wege zur Konzeption der künstlerischen Subjektivität zu thematisieren. Claire Fontaines Werke wurden u.a. ausgestellt in: Bundeskunsthalle, Bonn (2022), Musée D‘Art Moderne de Paris (2021), Museo 900, Florenz IT (2020); Galleria Municipais, Lissabon (2019); Palazzo Ducale Genova, Genua, IT (2019); Confort Moderne in Poitiers, Poitiers, FR; T293, Rom; House of Gaga / Reena Spaulings Fine Art, Los Angeles, CA, US; Neuer Berliner Kunstverein (2017); Schirn Kunsthalle Frankfurt (2014); Jewish Museum, New York (2013), ...
Die Arbeit Sensitive content (White sight) reproduziert das unscharfe Ergebnis, das Betrachtenden angezeigt wird, wenn auf diversen Social-Media-Plattformen durch einen Filter und ein Symbol vor Bildern mit verstörendem oder grausamem Inhalt gewarnt wird. Das Sichtbare in diesem undefinierten Zustand einzufrieren unterstreicht, dass es – für bestimmte Menschen, für andere nicht – die Möglichkeit gibt, traumatisierende Gewalt „ungesehen“ zu machen und zu vergessen. Denn das Gerät, das uns die Inhalte liefert, klassifiziert und verpackt sie auch für uns, indem es den Geschmack der Menschen auf der Grundlage des Algorithmus bedient: Im Idealfall werden wir nie sehen, was wir nicht sehen sollten, und wir werden vergessen, was wir nicht wissen wollten.