Jahrzehntelang war ein pazifistischer Grundkonsens die unantastbare Basis für Sicherheit, Stabilität und Wohlstand in westlichen Gesellschaften. Was ist davon geblieben?
Ausgehend von dieser Frage nähern sich fünf Künstlerinnen der fragilen Fiktion des Friedens. Der Forderungskatalog der internationalen Friedensbewegung dient dabei ebenso als Referenzraum, wie die antimilitaristischen Aktionen der Frauen- und Antikriegsbewegung der 1970er bis ´90er Jahre, Aspekte der binären Rollenzuschreibung in Konfliktsituationen, was es heisst, als Frau „nicht - friedvoll“ zu sein, der Einfluss von Bildsprache und Propaganda und die immerwährende Frage, in welcher Welt wir eigentlich leben wollen. Die unterschiedlichen künstlerischen Zugänge ergänzen sich durch Gegenüberstellung von Archivmaterial und aktuellen Perspektiven und über allem schwebt die Frage nach der individuellen Handlungsfähigkeit. Einmal mehr wird deutlich, dass es Frauen* sind, die in Auseinandersetzungen als erste zum Schweigen gebracht werden sollen, einmal mehr zeigt sich, dass es gerade Frauen*stimmen sind, die immer wieder aufs Neue die Notwendigkeit von Widerstand gegen autoritäre Strukturen, Krieg und Gewalt einfordern.
Sekretariat für Geister, Archivpolitiken und Lücken (SKGAL)