Die in der Ausstellung gezeigten Positionen beleuchten aus verschiedenen Perspektiven Fragen der Bildproduktion bzw. ihrer Repräsentation und Rezeption. Sie kreieren immersive Bildwelten unter Einbeziehen unterschiedlicher methodologischer Ansätze, die zugleich auf die visuelle Konstruktion ihres materiellen und sozialen Feldes aufmerksam machen.
Mit einer von ihr selbst entwickelten Fotoapparatur wandert Agnieszka Kozlowska durch die Thermengegend der Schweiz, und setzt dort vorgefundenes mineralisches Sediment als zeichnerisches Element ihrer Bilder ein. Eriz Moreno taucht tief in das jugoslawische Dokumentarmaterial mitsamt seinen Repräsentationsmechanismen ein. Nika Rukavina stellt, Colin Moore zitierend („We’re probably touched by hundreds of images every day, all propaganda of one kind or another. Propaganda has helped define our lives, and it’s everywhere now: we just don’t call it propaganda“), in ihrer Performance die Frage, wie Bilder rezipiert und gelesen werden bzw. wie ihre schnelle Verbreitung und in vielen Fällen unzureichende Kontextualisierung sich auf Wahrnehmungsfähigkeit der Rezipienten auswirken. Yara Mekawei erforscht die Denkmechanismen des mittelalterlichen Sufismus, indem sie einen Text von Mansour Al Hallaj mittels numerischer Kodifizierung zunächst in Klangmaterial und in Folge in analoge und digitale Formate transformiert. Mit Hilfe ihres photographischen Aktes des Porträtierens lenkt Đejmi Hadrović in ihrer Arbeit „Zahida is a Feminist“ die Aufmerksamkeit der Betracher*innen auf die vereinfachte Darstellung von Frauen in den ländlichen Regionen des Balkans innerhalb des westlichen feministischen Kanons. Chong-Ha Peter Lees Arbeit verhandelt Wechselbeziehungen zwischen einerseits durch Einsatz neuer Technologien kreierten Räumen und andererseits jenen, die durch die Bewegungschoreographien des menschlichen Körpers erzeugt werden.
Die Künstler*innen nehmen z.Zt. an dem von KulturKontakt Austria und dem Bundeskanzleramt organisierten Artists-in-Residence-Programm teil oder haben daran teilgenommen. Die Ausstellung findet im Rahmen des Artists in Residence Programms in Kooperation mit dem Bundeskanzleramt und KulturKontakt Austria statt. Kuratiert von Anamarija Batista.