Staubziehen. Volle und leere Staubspeicher. Archive des Zerfallenen. Auf der Suche nach Partikeln verharren Filterstationen im Raum. Bei zunehmender Dichte wird der Träger homogen schwarz. Manche bilden Kollektive und sammeln verteilt auf verschiedenen Höhen. Vielleicht gibt es eine Hierarchie. Sensoren für Vergangenes. Der Staub sammelt sich wieder am Boden. Er bildet Spiegelbilder. Das Objekt befragt sein Alter Ego. Stimmen lagern sich im Netz ab. Ihre Worte und Sätze wiederholen sich unermüdlich. Fraktale des Gesagten. Sie vermischen sich. Imitation des Anderen. Sie Sprechen von der Stimme, der Erinnerung, dem Synthesizer. Der Adressat ist inzwischen unbekannt. Messenger an einer Wirkungsstätte ohne Limitierung. Im Gegensatz dazu der beschränkte Raum des Tonbandes. Hier bleiben die Anwesenden unter sich. Nur der Staub nimmt zu. Worte verschieben sich weiter. Das Rauschen wird lauter.In seiner Ausstellung Dust Tape Voice erforscht Samuel Schaab das Rauschen eines sehr ephemeren Mediums: Staub in seinen vielen Facetten und — auch metaphorischen — Formen, als feinste Partikel, die in der Luft schweben, als granulares Produkt stetiger Zersetzung fester Materie, als kleinste Fragmente von Menschen, Pflanzen, Gerät und anderen Objekten bildet das Ausgangsmaterial für seine vielschichtige Untersuchung in Form einer Installation bestehend aus Skulpturen und Klang. Samuel Schaab (*1981) lebt und arbeitet in Wien. Er studierte Medienkunst bei Bernhard Leitner an der Universität für Angewandte Kunst Wien sowie Kunst & Medien an der ZHdK Zürich. Zuletzt zeigte er Arbeiten bei der Vienna Contemporary, dem Josephinum Wien oder der Art Brüssel. Zudem Präsentationen bei der TBA21, der Architektur Biennale Venedig, dem Kunsthaus Mürzuschlag, dem Dumbo Arts Festivals New York dem Soulangh Art Center Taiwan, der Peripherie Istanbul oder der Fabrica Moskau. In seiner Arbeit verknüpft Samuel Schaab ortspezische Rauminstallationen mit Skulptur, Klang, Licht und Performance. Zur Zeit kuratiert er die Konzert Serie SÄGEZAHN am Schauspielhaus Wien. Im Rahmen der Ausstellung finden Konzerte von Natalia Domínguez Rangel und Hall (Samuel Schaab & Benjamin Tomasi) im Tresor (Hauptplatz 32, 4020 Linz) statt. Die Ausstellung und das Konzert sind Teil der Veranstaltungsreihe 0ff0n0ff, die Konzerte beginnen pünktlich um 19h im Tresor, die Ausstellung im Memphis wird ab 21h eröffnet.